Geschichte

Als Escrimadores wurden auf den Philippinen lange Zeit in spanischen Diensten stehende Einheimische bezeichnet, die gegen ihre eigenen Landsleute die Interessen der Spanier durchsetzten (Eingesetzt zur Niederschlagung von Revolten, zum Eintreiben von Steuern und für polizeiliche Aufgaben). Ursprünglich als trainierte Krieger aus umliegenden Dörfern kommend, praktizierten sie nach militärischer Ausbildung durch die Spanier, eine Verbindung aus geheimnisvoller südostasiatischer Kampfkunst und rationaler europäischer Hiebfechtschule, die über die Jahrhunderte eine eigene, einzigartige Identität des Escrima hervorbrachte.

Eine der Schlüsselfiguren des modernen Escrima in Deutschland und Begründer der Escrima Training Federation (ETF) ist Bernd Schubert, der 18 Jahre Privatschüler von Großmeister Rene Latosa in USA/Cal. war. Bernd Schubert ist einer der Pioniere und namentlichen Begründer der europäischen Escrima-Turniersportszene. Dabei hat er verschiedene Regelwerke auf Grund seiner eigenen Erfahrungen im Auftrag von Großmeister Latosa miterschaffen und entscheidend geprägt. Die heutigen hervorragenden ETF-Regelwerke sind ebenfalls unter dem Einfluss seiner langjährigen Erfahrungen auf diesem Gebiet entwickelt worden. Zentrales Kriterium blieb auch hier immer der Trainingsnutzen derartiger Turniere, der praktische Nutzen für Sicherheitskräfte. ETF-Turniere sind also in erster Linie als ein zeitgemäßer mentaler und physischer Test für die Realität konzipiert – als ein echtes Praxistraining.

(Quelle: www.etf-escrima.de)

Im Escrima haben sich neben den protomalayischen Techniken auch alte europäische Klingentechniken erhalten, die bei uns zum größten Teil verloren gegangen sind. Während in Europa das Fechten versportlicht wurde und sich den Regeln und Bedingungen eines olympischen Sportes angepasst hat, findet man im Escrima Elemente alter spanischer Fechtschule wieder. Gerade die Kreisfußarbeit findet man im spanischen Destreza des 16. Jahrhunderts wieder.